Sonny

einfach Ich

Die neuen Wege des Herrn Plüsch III

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Der nächste Tag, die nächste Trainingseinheit. Wieder etwas Neues was meinen Wissenshunger stillt und mich ein wenig an den Rand meiner Koordination bringt 😉 Macht nix, ich werde es bestimmt irgendwann lernen, sonst muss ich mir für meine Kreis-Geh-Künste ein paar Hilfspunkte setzten.

Aber, das wolltest du bestimmt gar nicht wissen 😉 Diesmal ging es nach draußen auf eine Wiese. Aufgrund des wunderbaren Regens – der mich zur Zeit so wahrlich ankotzt – war die Wiese natürlich nass, aber man muss mit dem Arbeiten was man hat und ich finde es wirklich klasse wie Adriana sich da rein denken kann.
Man muss sich ja bei jedem Schüler neu ausrichten, auf dessen Fragen und Wünsche eingehen und ehrlich sein, wie weit man gehen kann, was Reiter und Pferd erreichen können. Ehrlichkeit ist etwas was mir wichtig ist, denn ich will lernen und es richtig machen und keine Zuckerwatte in den Popo gepustet bekommen, nur weil ich Geld dafür bezahle.

Angefangen haben wir im Stand wieder mit der lösenden Übung für’s Genick. Da hab ich mich schon etwas eingefühlt und den Dreh raus. Auch wenn sich das Pony gerne raushebt, weil es gerade zieht, bleibe ich ruhig und fange wieder von Vorne an. Menschen die mich kennen, wissen, dass ich schnell die Ruhe verliere und dann mich über mich selbst ärgere. Durch meine Tiere ist das schon besser geworden, aber es kommt immer noch vor, daher tut mir diese Übung sehr gut.

Kreise, Kreise, Kreise

Als nächstes Stand wieder Kreise laufen auf dem Plan. Ich glaube als Luftaufnahme wären es noch nicht einmal ein Ei. Aber wenn ich mich darauf konzentriere, wie Herr Plüsch laufen soll, dann bekomme ich das mit dem Kreis einfach nicht hin. Irgendwann, wenn ich gespeichert habe, wie es aussehen soll und wie ich es fühlen kann, dann kann ich damit anfangen zu versuchen Kreise richtig zu laufen. Aber ich habe so ein Gefühl, dass dieser Weg noch lang dauern wird, denn jedes Mal kommt bestimmt etwas Neues hinzu.

Also Kreise laufen und schön darauf achten, dass das innere Hinterbein zwischen die Spur der Vorderbeine fußt. Zwischendurch stehen bleiben und das Pony von Vorne nach Hinten wippen lassen. Auch hier habe ich schon etwas besser den dreh raus und versuche den „Schwung“ nicht so sehr abzufedern, sondern lasse ihn ankommen und fange dann wieder von Vorne an. Wenn ich es mit dem Schwung übertreibe erzählt mir das Pony dies gleich, denn dann muss er einfach einen Schritt machen um sich auszugleichen. Somit muss ich wieder vom Anfang starten.

Eine neue Aufgabe kommt hinzu

Mit der neuen Aufgabe entkomme ich dem Kreis nicht und muss mich noch ein bisschen mehr konzentrieren. Es geht darum, dass der Herr sein inneres Hinterbein weiter unter den Schwerpunkt hebt, damit es kräftiger wird und er sich traut damit zu tragen, denn das sollte ein Pferd bei der Arbeit tun. Die Hinterbeine benutzen und somit die Last aufnehmen. Auf der Vorhand latschen Pferde schon den ganzen Tag.

Nun, nur vom Kreis laufen macht er das ja nicht von alleine, zumindest nicht von Anfang an, denn er weiß ja noch gar nicht, was von ihm erwartet wird. Somit musste ich jedes Mal, wenn er weniger fleißig wird, mit der Gerte sein Hinterbein an ticken, bevor es abfußt. Das ist ja eine Aufgabe für mich. Wie heißt es so schön? Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und das ist bei mir definitiv der Fall. Auf alles konnte ich mich leider nicht konzentrieren und so hat mir Adriana Herrn Plüsch freundlicherweise abgenommen und ich musste einfach nur den Takt sehen. War auch nicht wirklich einfacher für mich, aber so musste ich auf nichts anderes achten als darauf, das hat schon geholfen.

Nach ein paar Runde sollte Herr Plüsch traben. Da fällt mir ein, ich wollte noch fragen warum, das hat sich mir nicht so ganz erschlossen.

Wie trabt das Pony am ehesten?

Genau, wenn die Alte mitläuft. Ja wirklich. Hätte ich ihn an der Longe rausgeschickt, hätte er mir wahrscheinlich zu verstehen gegeben, dass es entweder nicht versteht was ich möchte oder dass er da gerade keine Lust drauf hat. Welche Variante es ist, hab ich leider noch nicht rausgefunden. Ich denke aber, dass es daran liegt, dass wir seit Jahren ohne Longe arbeiten und er nicht mehr weiß wie das geht.

So bin ich mit dem Pony an der Hand über die Wiese gelaufen und er trabte neben mir her. Ein kleines Galöppchen an der Hand haben wir dann auch noch hingelegt und für mich hörte und fühlte es sich nach Dreitakt an. Bei einem Pony kann man schon mal schneller laufen, damit es in die Gangart kommt, obwohl, ich habe es auch schon einmal durch nur schnelleres Gehen geschafft, aber da wollte er wahrscheinlich nur nach Hause und hatte etwas Spannung im Körper.

Das Rotieren

Bei der letzten Übung des Tages konnte ich einfach nicht umdenken. Ich hab da manchmal so ein riesiges Brett vorm Kopf was sich leider auch nach zahlreichen Wiederholungen nicht löst. Wenn ich dann eine Nacht drüber geschlafen habe und es dann noch einmal gezeigt bekomme, dann klappt es, aber bis dahin kann ich das Rätsel nicht lösen. Der Kopf muss nach rechts gestellt werden, das Maul aber nach links kommen. Das hat mir irgendwie verwirrt.

Wie lernt man den Takt?

Ich gestehe, ein kleines bisschen war ich enttäuscht von mir uns so wurde mein Ehrgeiz entfacht und ich habe mir, nachdem ich wieder Zuhause war, ein paar Videos angeschaut. Es waren nur Videos von Pferden die im Schritt gearbeitet wurden. Es war mir egal worum es darin ging, ich wollte nur diesen Takt lernen.

Das hat auch ganz gut geklappt, am nächsten Tag stand ich nicht mehr ganz so hilflos da und habe nicht mehr so viele Fehlversuche gehabt wie am Vortag.

Ich finde es großartig mit was für einer Geduld meine Fragen beantwortet werden und dass wir Übungen so oft machen bis ich sie verstanden haben. Auch bekomme ich nicht nur die Übungen gezeigt, nein, ich bekomme eine Landkarte für mein Pferd, aber davon mehr beim nächsten Mal, denn ein Trainingstag ist ja noch offen.

Autor: sonny

Baujahr 83. Lebt 20 Kilometer vor Hannover. Bücherliebhaberin. Hundebesitzerin. Isländerbesitzerin. Technikverliebt. Wintermensch. Schneeliebhaberin. Twitterbesessen. Probiert gerne was aus. Isst gerne. Mag ihren Job. Serienliebhaberin. Damit Du Dich nicht wunderst, wenn Du hier das erste Mal kommentierst, was mich wirklich freut, jeder neue Kommentator muss von mir freigeschaltet werden. Das erspart Dir diese nervigen Abfragen, welche man eh nie richtig lesen kann ;)

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