So. Vor drei Wochen, an einem Mittwoch, kamen dann die 800 kg Strohpellets an. Geliefert wurde das Ganze per LKW, mit dem Trecker wurde es dann in der Halle abgestellt. Abends habe wir uns dann dran gemacht und unsere Boxen komplett leer geräumt. Jede Box hat erst mal zwei Karren voll mit den Pellets bekommen.
Aber wie bekommt man die Pellets aus einem Sack, der 1,80m hoch ist, wenn man selbst nur 1,75 m ist und Leitern hasst wie die Pest? Genau, man lässt die Ehefrau arbeiten und gewährt ihre Sicherheit.
Ich bitte euch, macht es nicht nach, wir sind ein eingespieltes Team und haben schon schwierigere Situationen gemeistert, desweiteren habe ich die ganze Zeit die Karre festegehalten und nur für dieses Bild hab ich losgelassen…
Nachdem die Boxen halb gefüllt waren und wir eine ebene Fläche hatten, haben wir etwas Wasser drauf gekippt und dann die Pferde reingeholt, damit sie ihr neues Bett begutachten konnten. Die Pellets haben einen süßlichen Geruch, wie Rübenschnitzel, was mich etwas irritiert hat.
Hier die Pellets nach dem sie ein bisschen angefeuchtet waren.
Gut, in den Boxen unserer Pferde, nur damit ihr euch das folgende vorstellen könnt, war ein großer Haufen Heu und in den Trögen Äpfel und Müsli, also eigentlich, alles was das Pferdeherz begehren sollte. Draumur, das Pony der Ehefrau, hat das alles nicht interessiert. Der hat angefangen sein Abendessen zu essen und war ruhig, aber Herr Plüsch, ja der wäre ja nicht mein Pony, wenn er es einfach so hingenommen hätte. Nein, der Herr musste alles stehen und liegen lassen und sich mit den Strohpellets beschäftigen und ließ sich auch nicht lange davon abhalten diese zu fressen. Was macht man in dieser Situation? Richtig, man kippt Wasser drauf, so dass sich die Pellets größten Teils auflösen. Es waren glaube ich 30 Liter, die wir drauf gekippt haben, damit nichts Festes mehr an der Oberfläche zu sehen war, dazu kam noch ein Eimer Späne, denn die frisst er nicht.
Die Ehefrau war so lieb und hat noch ein paar mal geschaut, ob er es immer noch frisst, mit Bauchschmerzen in seiner Box liegt oder ob er sich dann doch mal auf sein Festmahl von Heu und Müsli stürzt. Da er nur die Pellets an sich gefressen hat und es total uninteressant fand, die Kümmel zu fressen, war wieder alles gut. Aber ich sag euch, ich hatte eine beschissene Nacht. Immer hatte ich das Gefühl, dass mein Handy klingelt und ich gleich den Tierarzt rufen muss. Um 9 Uhr hab ich es dann nicht mehr ausgehalten und musste unbedingt in den Stall fahren um mich selbst davon zu überzeugen, dass das Plüschtier noch lebendig ist. Ja, ich neige da sehr schnell zum Übertreiben…
Gedacht haben muss er wohl auch: Was macht denn die Alte schon hier?
Wo ich denn schon da war, konnte ich ja gleich mal ausprobieren, wie es sich misten lässt.
So sah es nach der ersten Nacht aus:
Späne waren untergetreten, alles war wieder trocken und nur noch ein paar Pellets waren zu sehen, die ihn aber nicht interessiert haben. Ich weiß gar nicht wie ich die Konsistenz beschreiben kann, denn es war locker, aber trotzdem fest und federnd. Eher so, wie ich den Hallenbodenbelag von früher noch kenne. Das Mistergebnis hat mich auch gefreut. Normal sahen meine Karren immer so aus:
Fast ganz voll, da sich die Späne so schlecht separieren lassen und so groß sind, dass man sie aus dem Heu nicht vernünftig rausbekommt. Jetzt sieht es eher so aus:
Ich finde das Ergebnis sehr toll. In diesen drei Wochen wo wir es jetzt benutzen mussten habe ich ca. 5 10 Liter Eimer nachgekippt, da das Nasse auch mal rausmusste. Natürlich musste ich jedes Mal die Box wieder ordentlich nass machen, denn der Herr hat dann wieder angefangen die Pellets zu fressen. Das wird sich wohl nie ändern, aber bis jetzt bin ich mit den Strohpellets sehr zufrieden. Wie meine Ehefrau sie findet und ob sie diese noch mal bestellen würde, weiß ich jetzt gar nicht, irgendwie hab ich verpasst sie das zu fragen…
Nun machen wir damit erst mal weiter und das Bigpack ist noch ordentlich voll, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass es noch drei bis vier Monate hält.