In letzter Zeit höre ich öfter, was die Menschen denken, was longieren ist.
Für die meisten ist longieren das Pferd an einer langen Leine im Kreis laufen zu lassen, damit es sich bewegt. Für mich ist es mittlerweile viel, viel mehr. Gut, ich longiere auch nicht mit einer Longe. Wir haben einen Longierzirkel. Hier mal ein Bild, auf dem man einen Teil der Panels sieht, welche im Kreis aufgestellt sind:

Ich stehe, wie auch beim arbeiten mit der Longe, in der Mitte. Der Herr zieht um mich herum seine Kreise, aber das macht er nicht stumpf in einer Gangart, nur damit er sich bewegt. Wenn er sich bewegen soll, dann kann er das auch alleine auf der Wiese mit seinem Kumpel tun, dafür braucht er mich nicht. Longieren ist bei uns viele mehr ein Muskelaufbau und die Bereitschaft auf mich zu achten. Gangarten werden mittlerweile leise und nur mit einer Handbewegung gewechselt. Mehr Power gibt es auch mit Körpersprache meinerseits, genauso wie die ein wenig langsamer zu werden.

Bevor unsere Beziehung so beschissen wurde, konnte er mit nur einer winzigen Bewegung meinerseits, aus dem Stand angaloppieren. Mich hat das unheimlich stolz gemacht und ich möchte dies wieder erreichen. Ich möchte dass Herr Plüsch und ich uns wieder fast blind und leise verstehen, mit kleinen Bewegungen, die großes bewirken können.

Also wie gesagt, ist es nicht nur einfaches im Kreis laufen lassen. Ich versuche mich an viel Körpersprache, Ruhe, Konzentration, Aufmerksamkeit und kleinen Gesten. Im Moment geht es wirklich gut, von mal zu mal bekommen wir mehr hin und es werden kleiner Bewegungen mit meiner Hand, meiner Schulter oder dem Oberkörper.