Sonny

einfach Ich

Sei schneller als der Hund

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Es ist schon etwas länger her, aber es war doch ein so prägendes Ereignis für mich, dass ich es niederschreiben möchte.

Himmel! Sauer war glaube ich gar kein Ausdruck für meine Gefühlslage. Ich kann behaupten, dass ich ein gutes Auge für Wildtiere und andere Sachen in meiner Umgebung habe.
Das hatte ich schon bevor der Hund eingezogen ist.

Wenn man neben einer Jägerin reitet oder im Auto sitzt, dann kann man sich die Zeit mit reden vertreiben. Aber, es ist ja viel lustiger spontan, Zahlen in den Raum zu werfen, und der andere sucht die angesagten Wildtiere. Ja es ist bekloppt, aber so sind wir nun einmal.

Jedenfalls fallen mir viele Sachen sehr schnell ins Auge.
Also sehe ich das Reh meistens vor Pako, auch andere Tiere, bis auf die doofen Vögel, die sich mit ihrem Gefieder ans Feld angepasst haben, da ist er schneller. Mittlerweile ist er von denen aber abrufbar. 

Was ich aber nicht kann ist so gut zu riechen wie der Herr. Werde ich wohl auch nie und ja, ich war auch unaufmerksam.

Es waren noch zwei Hunde dabei und deren Frauchen. Wenn man jetzt denkt, der Pako findet seine Spielgefährten doch viel interessanter als eine Spur, nun, dann hat man sich geschnitten.

Das hab ich nach einem Jahr schon raus gefunden. 10 Minuten ist der andere Hund maximal interessant, wenn er sich nicht zu oft fallen lässt, sonst ist es kürzer und zum Spielen gut, aber dann kann man ja seine Nase und Energie in die Suche nach anderen Dingen stecken.
Ein weiteres Problem, wenn wir mit anderen Hunden spazieren gehen ist, man sollte sich mit dem anderen Herrchen oder Frauchen auch unterhalten. Wenn ich mich unterhalte, dann konzentriere ich mich nicht mehr 100% auf den Hund und so ist das Tier schneller auf und davon, als mir lieb ist.
Ist die Spur erst mal auf genommen, ist der Hund nicht mehr zu stoppen. Ja, da arbeiten wir noch dran, aber das ist viel einfacher gesagt, als getan.

 

Nun war der Hund also weg, sehen konnte ich ihn noch, aber ihn einfangen ging nicht, denn es waren gut 1000 Meter zwischen uns, dazu kamen noch einige Zäune und eine Kuhweide. Das schlimme daran war für mich, dass er an einer Straße lief ohne auf seine Umgebung zu achten. Natürlich ist er im Stöbermodus aus dem man ihn nicht rausbekommt, aber ich kenne diese Straße, es ist nicht die Hauptverkehrsstraße, aber sie fahren dort weder die geforderten 50km/h noch passen die meisten auf ihre Umgebung auf. Mit dem Poony muss ich auch immer aufpassen nicht als Kühlerfigur zu enden.

Rechts ist er gestartet und links ist er wieder auf uns gestoßen

Nun nach 15 Minuten – gefühlten 3 Stunden – lief der Hund wieder hoch in meine Richtung. 50 Meter vor mir in den Wald, scheuchte fünf Rehe hoch. Ein Quicken vom Hund und meine Gedanken überschlugen sich.

Hat er sich wehgetan?

Sitzt gerade ein Jäger an?

Würde er auf den Hund schießen, obwohl er 5 Meter Leine an Geschirr hatte und ich mir die Seele aus dem Leib geschrien habe?

Ja, auch hier weiß ich, dass ich eigentlich gar nichts hätte sagen  und mich bewegen sollen, aber das ist in der Situation ganz leicht gesagt, aber nicht leicht getan.
Die Verfolgung in den Wald hatte ich aufgenommen. Natürlich waren die anderen Hunde immer dabei, also bei uns Menschen.

Nach einiger Zeit, als wir auf einen kleinen Feld ankamen, stürmte er aus der Ecke, als wäre nichts gewesen. Sauer und erleichtert, habe ich beschlossen, dass das alles noch mal ordentlich geübt und aufgebaut wird. Nachdem die Brut-und Setzzeit vorbei ist, gibt es einen neuen Versuch, in einem Gebiet was er kennt.

 

Um dies alles zu verinnerlichen und zu üben habe ich mir das tolle Antijagdtrainingsbuch aus dem Mensch-Hund Verlag besorgt. Dort sind tolle Übungen drin. Um die „Erfolge“ und „Niederlagen“ überblicken zu können, habe ich mir Hundetagebuch besorgt, welches ich fleißig ausfüllen werde.

Autor: sonny

Baujahr 83. Lebt 20 Kilometer vor Hannover. Bücherliebhaberin. Hundebesitzerin. Isländerbesitzerin. Technikverliebt. Wintermensch. Schneeliebhaberin. Twitterbesessen. Probiert gerne was aus. Isst gerne. Mag ihren Job. Serienliebhaberin. Damit Du Dich nicht wunderst, wenn Du hier das erste Mal kommentierst, was mich wirklich freut, jeder neue Kommentator muss von mir freigeschaltet werden. Das erspart Dir diese nervigen Abfragen, welche man eh nie richtig lesen kann ;)

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