Jetzt wohnt der Herr seit ein paar Tagen nicht mehr in einer Box, sondern in einem Offenstall. Etwas ganz anderes für ihn, weil er ja 24 Stunden die Maske trägt, sein Futter nicht für sich alleine hat, das Wasser selbst suchen muss und seinen Schlafplatz teilen muss. Würde das mit seinem Bein in Ordnung gehen? Das war ja etwas weniger bemuskelt durch die Boxenruhe der letzten zwei Wochen.
Das schöne an Pferden ist ja, dass sie sich nicht so viele Gedanken machen wie Menschen. Ein neuer Ort. Etwas Eingewöhnungszeit und schon ist die Sache geritzt.
Dank meiner besten Ehefrau, musste ich diesen Weg nicht alleine gehen. Mit ihr und ihrem Hund sind wir am Sonntag die knapp 6 km in den nächsten Ort gewandert und dort konnte das Pony sein neues Heim beziehen.
Ich war etwas skeptisch. Das Pony einfach so in die Herde stellen? Gewöhnt man die nicht eigentlich langsam an einander? So mit abgetrennter Weide und solchen Sachen? Nun gut, wenn das hier Sitte ist, dann werden wir es mal versuchen.
Herrn Plüsch führte ich auf den Paddock, Halfter kam ab und dann kamen schon die anderen neugierigen Pferde zu ihm. Mit ein bissel scharen und quieken wurde sich kennengelernt und dann war das Schauspiel auch schon zu Ende.
Wie, das war es jetzt schon?
Ja, wirklich. Ein bissel gequiekt hat hat er noch öfter, auch als wir dann rüber gegangen sind zum Vertrag unterschreiben. Als wir abgeholt wurden, stand er auf der Wiese mit dem einzigen anderen Isi zusammen.
Die beiden haben sich sicherlich sehr schön über Elfen und Trolle unterhalten und dass sie über diesen Winter hier nur lachen können.
Ganz in Ruhe gelassen hat mich das aber nicht
Abends bin ich noch einmal kurz hingefahren um nachzuschauen ob noch alles okay ist. Sitzt die Maske noch? Humpelt das Pony stark? Blutet er?
Ja, ich weiß. Wenn ich keine andere Probleme habe, dann soll es so sein. Ich musste davon ausgehen, dass mein Pony ein klein wenig asozial ist und dort streit anfängt, oder plötzlich andere Pferde zusammen tritt. Hat er aber nicht, würde er auch nicht.
Er stand dort ganz gemütlich und als er mich erblickte trottete er zum Zaun.
Die ersten zwei Tage die ich ihn aus dem Paddock holte, hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass er sich noch ins Auto quetschen wollte um dort weg zu kommen. Gab es aber nicht. Das ist nun sein Zuhause.
Seine Maske bleibt heile, er humpelt absolut nicht mehr und langsam hab ich immer mehr das Gefühl, dass er sich so wohl fühlt.
Was will das Pony denn auch mehr? 24 Stunden essen vor der Nase, die Minibar ist immer geöffnet, nette Gesellschaft mit denen man sich nicht streiten muss und wenn es mal nötig ist, ein Dach über dem Kopf.
Mittlerweile muss ich ihn auch von der Weide holen. Er nimmt es zur Kenntnis, dass ich ankomme, guckt auch mal kurz und geht drei Schritte in meine Richtung. Von dort darf ich ihn dann aber abholen und wenn ich nicht schnell genug da bin, dann steht er wieder an der Raufe und frisst weiter. Alles vollkommen okay für mich. Wenn wir dann mit unserem Prozedere durch sind und er wieder im Paddock steht, geht er mittlerweile seine Wege und wartet nicht am Zaun bis ich eingestiegen bin. Es sind Zeichen für mich, dass er sich einlebt, dass er es langsam akzeptiert.
Ich bin jedenfalls gespannt, was wir dort noch erleben werden. Die anderen Einstaller treffe ich nicht sehr oft. Ich habe sie schon kennen gelernt, wirklich nette Damen, aber die meisten Abende war ich alleine dort. Auch nicht schlecht, ich denke aber, dass sich das im Frühling/Sommer ändern wird und sie dann aus ihren Löchern kommen 😉
Wie ist dein Pferd untergebracht und wie kommst Du damit klar?
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