Völlig unerwartet wird die fünfzehnjährige Marie von Gabriel, dem Schwarm ihrer Mitschülerinnen, angesprochen. Gabriel vermag die Wesen zu sehen, die sich im Schatten der Menschen verbergen, und in Maries Schatten bemerkt er etwas Beunruhigendes: einen Schwarm gefährlich anmutender schwarzer Feen. Gabriels Angebot, ihr zu helfen, lehnt Marie zunächst ab, doch als es den Feen gelingt, in die Realität einzubrechen, geht sie erneut auf ihn zu. Gemeinsam versuchen sie, das Wesen der schwarzen Feen zu ergründen. Dabei stoßen sie auf eine düstere Stadt aus Obsidian, die Marie einst in ihrer Phantasie erschuf, die jetzt aber von den schwarzen Feen beherrscht wird. Mit Gabriels Hilfe will Marie es wagen, die Obsidianstadt zu betreten, um sich den Feen zu stellen …
Meine Meinung:
Ich mag es ja, wenn es etwas dunkler wird. Und warum sollten Feen immer gut sein? Warum sollten Wesen des Lichts nicht auch dunkle Brüder und Schwestern haben? Der Buchtitel sprang mir gleich ins Auge. Keine kleinen blonden, geflügelten, lieblichen Wesen, sondern schwarz wie die Nacht und mit einem bösen Hintergedanken. Klasse, das muss ich lesen. Diese dunkle Grundstimmung hat sich bis kurz vorm Ende gehalten, man hatte das Gefühl, sie sitzen dem Leser im Nacken, sie wollen dich. Meine Erwartungen wurden erfüllt, was mich sehr freut.
Aber wer ist diese Lea, die mich ins Buch führt? Was hat sie mit all diesem zu tun, wenn auf dem Klappentext von einer Marie die Sprache ist? Wo liegt die Obsidianstadt? Um was für Schatten geht es hier? Was sind das für merkwürdige Anfälle die Marie zwischendurch immer mal hat?
Ja, Lea. Es hat mir sehr verwirrt, dass ich da plötzlich von einer Lea las, und nicht wie vom Klappentext erwartet von einer Marie. Lea befindet sich mit einem stummen Maskierten in einem Nebel. Er ist ihr Beschützer, weicht ihr nicht von der Seite, kämpft für sie. Aus dem Nebel der nach und nach alles in der Umgebung verschlingt, kommen schwarze Feen, die Lea davon überzeugen wollen, dass sie ein Tor öffnet, denn nur so kann sie ihre Freunde in Obsidianstadt retten und ihnen das Leben wiederschenken. Lea wirkte auf mich wie ein früheres Ich. Sie ist stark, hat keine Zweifel und möchte nur, dass die Menschen in der Stadt wieder so werden wie früher, bevor der Nebel kam. Es ist nur ein kleiner Einblick in diese Welt, aber er wirft Fragen auf, die nach einander gelöst werden.
Die angesprochene Marie, taucht auch schon im nächsten Kapitel auf. Sie ist ein eher unscheinbares Mädchen, das gerne weite Klamotten trägt und neben ihren beiden Freundinnen untergeht. Maries Freundin Theresa habe ich gefressen, ich hatte schon lange keinen so großen Groll gegen eine Nebenperson, wie hier. Ihre Art und Weise wie sie mit Marie umgeht, nee, da hätte ich als Marie gesagt:” Bitteschön, da hat der Maurer das Loch gelassen.” Wenn man solche Freunde hat, dann braucht man keine Feinde mehr. Ihre überhebliche Art hätte mich dazu bewegt ins Buch zu krabbeln und sie mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen, damit sie mal wieder klar kommt. Aber sie war ja zum Glück nur eine Nebenfigur.
Wo war ich? Ach ja, Marie. Sie ist eher die Stille, die sich innerlich ganz schrecklich über Theresa aufregt, aber es nicht schafft ihr das mitzuteilen. Nachdem Theresa Marie darum bittet, nach den Tanzstunden, die die zwei zusammen verbringen, zu gehen, damit Theresa sich bei ihren Tanzpartner und seine Freundin einschmeicheln kann, bekommt Marie auf dem Weg nach Hause einen Anfall. Ihr wird schwindelig, sie bekommt keine Luft mehr und hat starke Brustschmerzen. Diese Anfälle hat Marie, seit dem ihr Vater gestorben ist, an dem sie sehr hing. Da sich keiner erklären kann, wo durch diese Anfälle entstehen, ist Marie beim Psychologen der die Anfälle lindern konnte. Ein paar Tage später wird sie von Gabriel, der zwei Stufen über ihr ist, angesprochen. Er möchte mit ihr über etwas dringendes Reden. So treffen sich die beiden im Park und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Die Geschichte war spannend geschrieben, so dass ich über die Vorhersehbarkeit, aus meiner Sicht, hinweg sehen konnte. Es hat mich gepackt, ich wollte nicht aufhören zu lesen und war danach erfüllt von diesem tollen, dunklen Buch. Das Schicksal Maries steht im Vordergrund. Die Liebesgeschichte von Gabriel und ihr läuft eher im Hintergrunde, sie baut sich langsam auf und das finde ich sehr angenehm.
Mein Fazit:
Dunkel, fantastisch und mit ein bissel Liebe. Vorhersehbar, aber trotzdem gut geschrieben.
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